Foto: InA-Coachin Elina Hopp (links) mit Maßnahmenteilnehmenden

„Stand Up“ – Spezielle Maßnahme für Langzeitarbeitslose

Zukunftsperspektive durch Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit im Handwerk

Erbach, 05.Juli.2023 – Im Rahmen ihrer Integrationstätigkeit wurde die in Erbach ansässige InA gGmbH vom Kommunalen Job-Center Odenwaldkreis mit der Umsetzung der neuen Maßnahme „Stand Up“ beauftragt. Im Mittelpunkt des Projekts stehen erwerbsfähige Arbeitssuchende im Alter von 30 bis 60 Jahren, die schon länger Leistungen beziehen. Das Ziel von „Stand Up“ ist es, die Kursteilnehmenden in eine Ausbildung oder einen Job im Handwerksbereich zu integrieren, in dem hoher Fachkräftemangel herrscht. Hierfür werden die Teilnehmenden von den InA-Coaches während der Maßnahme durchgehend unterstützt.

Für eine erfolgversprechende Integration ist das Projekt „Stand Up“ in drei Teile gegliedert. Im „OnBoarding-Prozess 1 und 2“, der unter der Woche täglich mindestens vier Stunden stattfinden soll, lernen die Teilnehmenden, wie ansprechende Bewerbungsunterlagen erstellt werden. EDV-Grundkurse und Sicherheitsschulungen für die Handwerksberufe stehen auch auf dem Schulungsprogramm. Zudem erhalten die Arbeitssuchenden Informationen über die einzelnen Berufe sowie zu Maschinen und Werkzeugen, mit denen sie dort arbeiten müssen. Durch den Einsatz von Virtual Reality-Brillen und entsprechender Software ist es bei der InA gGmbH sogar möglich, dass sich die Kursteilnehmenden virtuell über die Handwerksberufe einen Überblick verschaffen können.

Weiter unterstützen die InA-Coaches die Teilnehmenden beim Abbau von Hemmungen. Dies geschieht durch gezielte Motivation und durch Hilfe beim Aufbau fester Tagesstrukturen. Durch Kommunikations- und Konflikttraining soll das Sozialverhalten gefördert werden, was auch einer persönlichen Weiterentwicklung der Arbeitssuchenden zugutekommt.

Im zweiten Teil, dem Kern von „Stand Up“, werden zweiwöchige Praktika, die von der InA-gGmbH als Zirkelsystem organisiert werden, bei Handwerksbetrieben angeboten. Dies bedeutet, dass die Teilnehmenden in allen an der Maßnahme teilnehmenden Firmen ein Praktikum absolvieren sollen. Die Praktika finden in Unternehmen, wie Tischlereien, Bäckereien, Speditionen, Kfz-Werkstätten, Spenglereien, bei Fliesenlegern und in Sanitärbetrieben statt.

„Die Praktika sind der wichtigste Teil des Projekts, denn dabei bekommen die Arbeitssuchenden Einblicke in die praktischen Abläufe der jeweiligen Betriebe und wissen daher schon, was sie nach einer erfolgreichen Vermittlung ausüben werden. Des Weiteren helfen Praktika, um wieder eine vernünftige Tagesstruktur zu erreichen. Auf diesem Weg meinen Dank an die Firmenleitungen der Betriebe, die die Praktika ermöglicht haben“, so Siegfried Eberle, Geschäftsführer der InA gGmbH.

Im dritten und letzten Teil, dem „OffBoarding-Prozess“, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Betrieben Qualifizierungsschreiben, aus denen hervorgeht, an welchen Praktika sie teilgenommen und was sie in den Firmen gelernt und gearbeitet haben. Im Anschluss stellt die InA gGmbH den Kursteilnehmenden ein Zertifikat über die Maßnahmenteilnahme aus, damit sich diese aktiv um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bemühen können.

„Das Handwerk schlägt Alarm. Handwerksbetriebe klagen über einen eklatanten Bewerbermangel und laut Zentralverband fehlen eine Viertelmillion Fachkräfte. Daher stehen die Chancen für den Erfolg der Maßnahme sehr gut, die Kursteilnehmenden wieder in den sozialen Arbeitsmarkt eingliedern zu können“, so Michael Vetter, Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung.

Die Maßnahme „Stand Up“ ist gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

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